Des Kaisers neue Klänge – Theater trifft Alphorn

Ein Nachmittag voller Überraschungen, kreativer Impulse und ungewöhnlicher Klangverbindungen – so präsentierte sich die Veranstaltung am 30. März 2025 mit dem Alphorn-Verein Berlin und der Spielvereinigung Haufen im Josef-Joachim-Konzertsaal der Universität der Künste Berlin. Mit von der Partie: Schlagzeuger Lutz Bauer, der dem Abend den passenden rhythmischen Rahmen verlieh. Die musikalische Gesamtleitung lag in Händen von Andreas Frey.

Der erste Teil des Programms entführte das Publikum in die Welt des szenischen Theaters: Das bekannte Märchen „Des Kaisers neue Kleider“ von Hans Christian Andersen wurde mit minimalistischer Ausstattung auf die Bühne gebracht. Die Schauspieler:innen schufen mit wenigen Requisiten eine intensive Atmosphäre und zeigten eindrucksvoll, wie viel Ausdruckskraft in einer reduzierten Inszenierung steckt.

Das Alphorn kann mehr als nur Berge anblasen

Im zweiten Teil wurde das Alphorn neu und jenseits des Klischees „Bergromantik“ präsentiert. „Alphorn ganz anders“ lautete das Motto – und genau das bekamen die Besucher:innen geboten. In einem abwechslungsreichen Programm zeigte sich das Naturtoninstrument von seiner überraschend vielseitigen Seite. Mal traditionell, mal experimentell, mal groovend – immer unterstützt von Lutz Bauer am Schlagzeug.

Die Moderation führte informativ durch den Abend und gab Einblicke in den kreativen Entstehungsprozess der Stücke. Ein besonderes Highlight war die Live-Verköstigung eines Kaiserschmarrns auf der Bühne – die kulinarische Untermalung des humorvollen Stückes „Kaiserschmarrn“.

Die musikalische Reise war ebenso bunt wie außergewöhnlich: Sie führte unter anderem hoch hinauf in die Berge, hinein in den legendären Berliner Technoclub Berghain, weiter zum farbenfrohen Happy Rizzi Haus in Braunschweig und schließlich über Brasilien bis in die Karibik – ein klangvolles Finale voller Lebensfreude und Rhythmus.

Wieviel Luft braucht es für die Alphornklänge, wie wird das etwa 3,70 Meter lange Instrument transportiert? In der Pause konnte interessiertes Publikum das Alphorn aus der Nähe betrachten und erhielt von erfahrenen Alphorn-Spielenden Antworten auf alle Fragen.

Das Publikum zeigte sich begeistert von der kreativen Zusammenarbeit, der Vielfalt des Programms und ließ sich von den neuen und meist ungewohnten Klangwelten mitreißen. Der Nachmittag war ein eindrucksvoller Beweis dafür, wie belebend und inspirierend genreübergreifende Kooperationen sein können. Eine Veranstaltung, die Lust auf mehr macht – mehr Alphorn, mehr Theater, mehr mutige Ideen auf der Bühne.